Die unter dem Schwerpunkt Avantgarde offerierten Druckerzeugnisse repräsentieren unterschiedlichste künstlerische Bewegungen des beginnenden 20. Jahrhunderts, deren gemeinsame Tendenz die Überschreitung herrschender Kunstauffassung und gesellschaftlicher Ordnung war, und deren Innovationskraft sich als wegweisend erwies für die Entwicklung der europäischen Moderne. Dazu zählt die 1916 vom „Cabaret Voltaire“ in Zürich ausgehende Dada-Bewegung ebenso wie der Pariser Surrealismus der „Breton-Gruppe“, der „Skupina-Kreis“ tschechischer Kubisten, die Berliner ExpressionistInnen rund um die Galerie (und Zeitschrift) „Der Sturm“, die Moskauer Künstlergruppe „Karo-Bube“, etc. etc.
Neben Paris, Moskau, Berlin, Weimar (später: Dessau) und Wien waren zwischen 1905 und 1935 auch Warschau, Bukarest, Prag, Budapest und Zagreb wichtige Zentren der Avantgarde. Die Bewegungen agierten pluralistisch, interdisziplinär und international verflochten.
Aktuell besonders stark in unserem Bestand vertreten sind Bücher der ungarischen Avantgarde, insbesondere des Kreises rund um Lajos Kassák, Sándor Bortnyik und László Moholy-Nagy, die ab 1919 nach Wien emigriert und hier künstlerisch und publizistisch überaus produktiv tätig gewesen sind.
Neben Budapest fungierte zwischen 1920 und 1935 auch Prag als besonderer Anziehungsort für die KüstlerInnen der Avantgarde – die Berliner Dadaisten, die italienischen Futuristen, die russischen Konstruktivisten, die Bauhaus-Architekten, usw. Im Zentrum der Prager Avantgarde stand ab 1920 aber die „Devětsil-Gruppe“ mit mehr als 60 Mitgliedern, darunter Karel Teige, Toyen und Adolf Hoffmeister. Auch deren Werke sind zahlreich in unserem Bestand vertreten.
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