Anleitung zur praktischen Gottes Gelahrheit nach dem Entwurfe der Wiener Studien-Verbesserung verfasset, und zum Gebrauche akademischer Vorlesungen eingerichtet. 3. und 4. Teil (von 4): 2. rechtmäßige viel vermehrte u. verbesserte Auflage. 2 Bände.

8° (H 20 x B 13 cm). Titel mit je 1 Kupferstich, 1 gestrochene und einige geschnittene Vignetten. 8 Bll., 524 S., 1 Bll.; 8 Bl., 644 S., 1 Bl.; Ganzleder der Zeit über 5 Bünden mit reicher Rückenvergoldung und Titelschildchen. Roter Vollschnitt. – Vorhanden sind die letzten beiden Teile des insgsamt vierteiligen Werkes: 3. Teil: „Die Erbauungspflicht“.; und 4. Teil unter dem Titel: „Beyträge zur praktischen Gottes Gelahrheit nach der Anlage von Auszügen der in vorhergehenden dreyen Theilen abgehandelten Gegenstände in alphabetischer Reihe.“. – Franz Christian Pitroff (1739 Karlsbad – 1814 Prag) war Universitätsprofessor und Pastoraltheologe. Nach Vollendung seiner phil. Studien trat er in Prag in den „Ritterorden der Kreuzherren mit dem roten Stern“ ein und legte 1760 die Ordensgelübde ab. 1762 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1769 übernahm er verschiedene seelsorgliche Aufgaben, wobei er besonders durch seine Predigten hervortrat, was ihm den Namen „Der Prediger“ einbrachte. 1774 promovierte er zum Doktor der Theologie. Auf Initiative Rautenstrauchs wurde er als erster Prof. der Pastoraltheologie an die Universität zu Prag berufen. 1778 erschien der erste Band seiner „Anleitung zur praktischen Gottes-Gelahrtheit nach dem Entwurfe der Wiener Studienverbesserung.“ 1780 war das auf vier Bände angewachsene Handbuch der Pastoraltheologie abgeschlossen. Dieses Werk erfuhr verschiedene Nachdrucke und Neuauflagen. Besonders im süddeutschen Raum (Bistum Würzburg) war sein Werk als pastoraltheologisches Lehrbuch eingeführt. 1779 wurde seine „Anleitung“ zum Gebrauch für die theologischen Hochschulen in den österreichischen Landen vorgeschrieben. Bis etwa gegen 1800 prägte es auch noch andere Pastoraltheologen. In seinem Kirchenbegriff hebt sich Pitroff von dem der josephinischen Flugschriften stark ab. Er will nichts wissen von klerikalen Herrschaftsansprüchen und weist intensiv darauf hin, daß sich Christus selbst wiederholt als einen „Seelenhirten“ bezeichnet hat.

Einbände gering berieben; Alter handschriftlicher Namenseintrag auf dem Titelblatt. Teilweise leicht stockfleckig, ansonsten sehr guter Zustand.

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