DIE TAT. Wege zu freiem Menschtum / später: Monatsschrift für die Zukunft deutscher Kultur / bzw: Unabhängige Monatsschrift. 65 EINZELHEFTE der Jahrgänge 1909 - 1936.
Horneffer, Ernst / Diederichs, Eugen / Zehrer, Hans

DIE TAT. Wege zu freiem Menschtum / später: Monatsschrift für die Zukunft deutscher Kultur / bzw: Unabhängige Monatsschrift. 65 EINZELHEFTE der Jahrgänge 1909 – 1936.

Leipzig, Verlag Die Tat / Eugen Diederichs, 1909

Gr. 8 65 Orig.-Einzelhefte mit Orig.-Umschlägen. Vorhanden sind folgende Nummern: I. Jg. (1909): Heft 7, 8, 9. II. Jg. (1910/1911): Heft 1, 2, 3, 4. IX. Jg. (1917/1918): Heft 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 12. X. Jg. (1918): Heft 1, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9. XI. Jg. (1919): Heft 3, 4, 5, 6, 10. Xi. Jg. (1920): Heft 12. XII. Jg. (1921): Heft 10. XVI. Jg. (1924): Heft 2, 8. XVI. Jg. (1925): Heft 7, 10. XVIII. Jg. (1926): Heft 1, 2, 3, 4, 5, 6, 11. XX. Jg. (1928): Heft 3, 7, 8, 9. XXI. Jg. (1929): Heft 5, 10, 11. XXIII. Jg. (193171932): Heft 1, 11. XXIV. Jg. (1932): Heft 2, 3, 4. XXV. Jg. (1933/1934): Heft 8, 12. XXVI. Jg. (1934): Heft 1, 2, 4, 5, 6. XXVIII (1936): Heft 1, 2. – Die Tat war eine deutsche Monatszeitschrift für Politik und Kultur. Sie wurde im April 1909 gegründet und erschien bis 1938 im Verlag von Eugen Diederichs in Jena. Die Zeitschrift war in den einzelnen Phasen ihres Bestehens verschiedenen weltanschaulichen Strömungen unterworfen. Gründer der Zeitschrift im Jahr 1909 waren der Schriftsteller Ernst Horneffer und sein Bruder August, der zu dieser Zeit dem Monistenbund, einem freireligiösen Kreis in Leipzig, vorstand. Er stellte die Zeitschrift bereits in ihrem Untertitel – „Wege zu freiem Menschentum“ – in den Dienst seiner philosophischen Weltanschauung. Inhaltlich widmete sich „Die Tat“ in dieser ersten Phase schwerpunktmäßig vor allem kulturellen und geisteswissenschaftlichen Themen. Als Mitarbeiter gewann Horneffer außer seinem Bruder den Bonner Philosophen Johannes Verweyen, den Dichter Ernst Schnabel, den Literaturhistoriker Samuel Lublinski und Karl Hoffmann. 1912 übernahm der Jenaer Verleger Eugen Diederichs das Blatt, dessen Auflage zu dieser Zeit lediglich verlustbringende 1000 Exemplar betrug. Es wurde inhaltlich neu ausgerichtet, was im neuen Untertitel „Eine sozial-religiöse Monatsschrift“ zum Ausdruck kam. Wenig später wurde der Untertitel erweitert und lautete nun „Sozial-religiöse Monatsschrift“ für deutsche Kultur. Da Horneffers Konzeption von einem Blatt des Freimaurertums und Diederichs Vorstellung von einer Zeitschrift, die sowohl ein Podium für seine Verlagsautoren wie auch Sprachrohr für neue Ideen von Volk und Staat werden sollte, sich nicht miteinander vertrugen, verließ Horneffer die Tat im April 1916. Im gleichen Monat wurde Diederichs alleiniger Herausgeber. Die Zeitschrift hieß nun bis auf weiteres „Die Tat. Monatsschrift für die Zukunft deutscher Kultur“. Diederichs Ziel war es, aus der Monatsschrift, ein „Forum zukünftiger Kultur“ zu machen. Unter dem Einfluss des deutschen Idealismus und einer Vertiefung des nationalen Gefühls nach dem Vorbild Lagardes leitete und prägte Eugen Diederichs die Tat das nächste Jahrzehnt lang und machte sie zu einem Forum für seine persönlichen Ideen. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte das Blatt besondere Akzente bei den Themen Bildung, Religion und „Volk“. 1928 übergab Diederichs die Schriftleitung an den Germanisten Adam Kuckhoff, der, unterstützt von dem Theologen Heinrich Getzeny, einen Kurs „gegen den Romantizismus“, der Diederichs Vorstellungen nicht mehr entsprach. Die Zusammenarbeit dauerte daher nicht lange. Allerdings wurde zu ihrem Beginn die äußere Gestaltung in neusachlichem Stil modernisiert, und auch der Untertitel wechselte erneut. „Jungkonservative Phase“ (1929-1933): Im September 1929 übernahm Hans Zehrer die Leitung des Blattes und machte es zusammen mit Ernst Wilhelm Eschmann, Ferdinand Fried, Giselher Wirsing zum einflussreichen Organ des jungkonservativen „Tat-Kreises“. Die Ziele des Tat-Kreises sind in dieser Zeit ein eigentümliches Konglomerat aus linken und rechten Positionen: Kapitalismuskritik verbindet sich mit dem Ruf nach nationaler Autarkie und der Forderung nach einer neuen Elite. Der große Zuspruch, den diese Zeitschrift erfuhr, veranlasste den Verleger Gottfried Bermann Fischer als Gegenmaßnahme, in seinem Verlag Peter Suhrkamp einzustellen. Er sollte die im S. Fischer Verlag erscheinende Zeitschrift „Neue Rundschau“ auf einen stärker weltanschaulich gerichteten Kurs bringen und so der Tat Paroli bieten. Nach der Machtergreifung Hitlers wurde Hans Zehrer im Oktober 1933 als Herausgeber abgesetzt. Der Anpassungskurs des mittlerweile der SS beigetretenen Giselher Wirsing ließ das Blatt zur Bedeutungslosigkeit herabsinken. Im Jahre 1939 erhielt es den neuen Titel „Das XX. Jahrhundert“, wurde jedoch unter den Bedingungen des Krieges 1944 endgültig eingestellt.

Hefte stellenweise gebräunt, berieben und etwas bestoßen. Einige Rücken fleckig und leicht lädiert. Teilw. handschriftl. Vermerke fast ausschließlich mit Bleistift auf den Umschlägen.

Art.-Nr.: 14334

155,00

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